Samstag, 22. November 2014
Cuetzalan


Wie ich schon erzählt habe, war ich letztes Wochenende inklusive Montag in Cuetzalan. Donnerstag Abend haben Melanie, Marie und ich uns dann schon mit unserem ganzen Gepäck in der Stadt getroffen und sind lecker Pizza essen gegangen.
Da Jonathan mitten in der Stadt wohnt, haben wir uns einfach kurzerhand selbst eingeladen bei ihm zu übernachten, sodass wir am nächsten Tag nicht so einen langen Weg zum Busbahnhof haben.
Um 7:40 Uhr ist unser Bus schließlich losgefahren – dreieinhalb Stunden waren wir unterwegs.
Endlich angekommen, haben wir unsere Hütte bezogen, die wir uns im Vorhinein gemietet haben. Mitten im Grünen, umgeben von Bananenstauden, Palmen und Kühen. Wirklich schön!


An das Wetter, bzw. die Luft und die Kälte dort mussten wir uns aber erst noch gewöhnen; da die Luftfeuchtigkeit dort über 90% beträgt, fühlt es sich an wie ein andauernder Nieselregen, was „Chipi chipi“ genannt wird. Dazu gibt es noch Nebel, der sich abends so verdichtet, dass man die Straße vor sich kaum noch erkennen kann. (Was den Taxifahrern gar nichts auszumachen scheint, genauso wenig wie die scharfen Kurven...)



Nachdem wir dann das Gepäck losgeworden waren, sind wir wieder zurück in die Innenstadt und haben uns den „Zocalo“ (Mittelpunkt jeder mexikanischen Stadt) angeschaut und haben eine Abenteuertour für den nächsten Tag gebucht, sodass wir auch die versteckten Wasserfälle und Grotten besichtigen können.
Zu den naheliegenden Wasserfällen, „Las Brisas“, sind wir gelaufen, nachdem wir uns ein bisschen verlaufen und von einer netten Einheimischen begleitet wurden.







Am nächsten Tag haben wir uns morgens mit dem Führer und noch zwei Amerikanern, die auch in Puebla wohnen getroffen. Mit einem Pick-Up sind wir in ein kleines Dorf gefahren, wo wir Schwimmweste, Helm und Stock bekommen haben und dann gings auch schon los. -Mitten durch den Dschungel- ohne richtigen Weg. Irgendwann sind wir an der Grotte angekommen, die wir dann nur noch mit Schuhen, Bikini, Helm und Lampe erkundet haben. Die Grotte war wie eine Mischung aus Tropfsteinhöhle und Teich. In einer kleinen, niedrigen Höhle im Inneren haben wir uns noch eine Schlammschlacht geliefert. Ein bisschen kalt zwar, da wir im Wasser bis zur Brust standen, teilweise auch schwimmen mussten, aber wirklich ein richtig tolles Erlebnis.
Komplett voller Schlamm sind wir dann weiter zu Wasserfällen gelaufen und zu einem Canyon, in dem wir schwimmen konnten. Wieder sauber und ziemlich frierend haben wir uns ganz schnell auf den Rückweg gemacht und als wir wieder oben angekommen sind, war niemandem mehr kalt.
Wir hatten leider keine Zeit uns umzuziehen, da wir nur 2 Minuten Zeit hatten bis unser Bus zurück in die Stadt fahren würde, so haben wir uns dann zu dritt auf den Beifahrersitz gekuschelt und nach 5 Stunden Abenteuer gemerkt wie hungrig wir doch sind...
In der Stadt haben Marie und ich uns erst einmal neue Schuhe gekauft, da unsere nach dem Trip natürlich total durchnässt und voller Matsch waren.



Gleich danach sind wir schnell in unsere Hütte zurück, um unser Bedürfnis nach warmer, langer Dusche zu stillen.
Wieder etwas aufgewärmt, haben wir uns nochmals auf den Weg in die Stadt gemacht, weil wir uns mit drei weiteren Freiwilligen und einem Mexikaner in der Stadt treffen wollten, die am Mittag in Cuetzalan angekommen sind. Wir sind gemeinsam essen gegangen und haben auf dem Vorhof von dem Restaurant ein weiteres Mal die „voladores“ bestaunen können (die Männer, die um einen Pfahl kreisen, mit einem Seil an dem Fuß).

Am Sonntag Morgen hatten wir ganz überraschend Sonnenschein und haben dann alle auf der Terrasse von dem Besitzer der Hütten gefrühstückt.


Im Hintergrund sieht man unsere Hütte

Sonntags ist in Cuetzalan immer großer Markt, den wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollten. Es gab natürlich ganz viel Essen, Früchte, Fisch, Fleisch, Lederwaren und vor allem auch Kaffee, da gerade Hauptsaison vom Kaffee ist.





 


Kaffeepflanze

Dort kleiden sich noch viele Leute traditionell mit ihren weißen Trachten, die Frauen haben alle lange Haare, die sie geflochten und zu einer Frisur gedreht haben und die Männer tragen weiße Sombreros. Viele laufen auch barfuß.
Cuetzalan ist auch einer der wenigen Orte in Mexiko, wo die Bevölkerung noch Nahuatl spricht -die Sprache von den Azteken, die heute schon als ausgestorben gilt, von der es aber noch Dialekt-Varianten gibt.

Nachdem wir Ewigkeiten über den Markt geschlendert sind, haben wir uns dann von den anderen vier getrennt, da sie die Abenteuertour machen wollten und wir die Pyramiden von Yohualichan, nur eine viertel Stunde von Cuetzalan entfernt, besichtigen wollten.

Total erschöpft von den vielen Menschen auf dem Markt, haben Melanie, Marie und ich dann eher eine Besichtigung im Sitzen gemacht und haben uns viel Zeit gelassen.





Den Abend haben wir dann alle gemeinsam in unserer Hütte verbracht...
Am nächsten Tag sind wir dann in der Innenstadt ausgiebig frühstücken gegangen und um 1 ging dann auch schon der Bus zurück nach Puebla.
Direkt vom Busbahnhof gings dann weiter mit dem Bus nach Cholula in das Haus von unserem Koordinator, da wir auf der 15. Geburtstagsfeier von seiner Tochter eingeladen waren. Der 15. Geburtstage eines Mächens -die "Quinceañera"- ist in Mexiko eine ganz besondere Feier, da das Mädchen ab da an nicht mehr als Kind gilt.
Die große Feier mit Familie und Zeremonie war aber bereits eine Woche zuvor, sodass wir nur noch ein bisschen gemütlich zusammengesessen sind, Lampions versucht haben steigen zu lassen und eine kleine Schaumschlacht gemacht haben.
Nachts bin ich dann mit all meinem Gepäck, total erschöpft, aber mit vielen neuen Erlebnissen und Eindrücken heim gekommen und nur noch wie ein Stein ins Bett gefallen...

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Wunderschön - was du so alles erlebst....
Pass dabei supergut auf dich auf mein Kleines!

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