Mittwoch, 4. März 2015
Halbzeit
Für mich fast unfassbar, aber die Hälfte von meinem Jahr in Mexiko ist nun schon vorbei.
Ich dachte ich hätte mich an meine verrückte Zeitwahrnehmung hier in Mexiko gewöhnt. Aber dass dieses Jahr wie im Flug vorbeigeht, nimmt man erst dann wahr, wenn es schon vorbeigeflogen ist.

Nach unserer Reise nach Oaxaca war mein erster Arbeitstag der 7. Januar, da der 6. Januar wie in Deutschland ein Feiertag ist. Auch die Mexikaner feiern die „reyes magos“, die Heiligen drei Könige. Traditionell gibt es „rosca“ einen Hefekranz, in dem kleine Plastikjesuskindchen stecken. Jeder schneidet sich ein Stück ab und diejenigen die ein Kindchen in ihrem Stück haben, müssen -so verlangt es der Brauch- am 2. Februar Tamales und Atole spendieren.
In meiner Arbeit habe ich dann mit einem deutschen Hefeschneckenrezept einen „rosca“ für die Schüler der Microindustria gebacken. Alle waren sehr begeistert und meine Kollegen haben jetzt alle ein deutsches Hefeteigrezept, weil hier niemand weiß wie man mit Hefe backt.

Auch mit meiner Familie habe ich einen Rosca gegessen und hatte ich ein Kindchen in meinem Stück. Am 2. Februar habe ich es dann natürlich eingelöst und habe uns zum Frühstück Tamales auf der Starße gekauft und Atole (schmeckt wie flüssiger Pudding) gekocht.


An einem Wochenende hat ein Freund Marie und mich mit dem Auto mit nach Mexiko-Stadt genommen und dort haben wir uns mit Lukas, einem Freund aus Toluca und Ronja, einer ehemaligen Freiwilligen, getroffen. Bei unserem zweiten Besuch in Mexiko-Stadt konnten wir noch ein paar mehr Eindrücke von dieser unglaublich riesigen Stadt sammeln.



Zocalo

Z.B. waren wir am Abend als es schon dunkel war auf dem „torre latinoamericana“, ein Hochhaus mit Aussichtsturm, von dem aus man natürlich immer noch nicht ganz Mexiko-City sehen kann, aber zumindest unzählige Lichter, Straßen, Autos... und man aufs Neue feststellt, wie gewaltig die Ausmaße dieser Stadt sind.




Palacio de Bellas Artes


Den Sonntag haben wir fast vollständig in dem schönen Künstlerviertel Coyoacan verbracht, das wir schon von unserem vorherigen Besuch kannten.

Am Montag dem 26. Januar war dann auch schon mein Geburtstag.
Am Wochenende vorher war ich mit Silvia für eine kleine Fiesta einkaufen und Sonntags haben wir dann auch schon alles für den nächsten Tag vorbereitet. Marie ist gekommen, um mir zu helfen. Wir haben vegetarische Paella gekocht, dazu gab es eine Mango-Habanero-Salsa und Karottensalat.
Um 17 Uhr sonntags hat mir dann Marie als erste schon gratuliert und mich mit 19 kleinen Törtchen überrascht, da zu dieser Uhrzeit in Deutschland schon mein Geburtstag wäre. Das war sehr toll sich sozusagen zweimal feiern zu lassen :D



Am nächsten Morgen haben mir Silvia und German gratuliert und einen Schal geschenkt.
In der Fundacion hat mir meine Chefin die restlichen Zutaten für einen Zucchinikuchen mit Mamas Rezept besorgt und so habe ich die dreifache Menge für meine Schüler in der Microindustria und dann noch für meine Feier zu Hause gebacken.





Sogar manche meiner Schüler haben mir kleine Geschenke gemacht und meine Kolleginnen haben Tacos gekocht, die wir dann zusammen gegessen haben.
Silvia hat mich und German an diesem Tag mit dem Auto abgeholt, sodass ich meine Geschenke und die Kuchen leicht transportieren konnte.
Zuhause angekommen, sind auch schon gleich die ersten Gäste gekommen.
Da ich gesagt habe, sie können kommen, sobald sie aus haben, sind alle nach und nach gekommen und wir haben als dann die Mehrheit der Gäste da war gemeinsam gegessen.


Melanie hat mir ein Herz aus Hefezopf gebacken :)



Zum Abschluss hat uns German noch seine Gitarre geliehen und wir haben noch ein bisschen gesungen.
Es war ein sehr anderer Geburtstag, da abgesehen von mir, keine einzige Person dabei war, die an meinen vorherigen Geburtstagen dabei war, wie Familie und alten Freunde.
Und trotz der Tatsache, dass ich natürlich auch gerne mit meinen Lieben in Deutschland gefeiert hätte, konnte ich den Tag in vollen Zügen genießen und denke, dass er mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.


Das Wochenende nach meinem Geburtstag hatte ich dann gemeinsam mit meiner mexikanischen Familie und zwei Freundinnen eine Tour zu den „Mariposas Monarca“ geplant, das sind Schmetterlingsschwärme, die in den Monaten Januar bis März von Kanada kommen und in Mexiko in einigen wenigen Stellen Rast machen, bevor sie dann weiter in den Süden ziehen.
Mit meiner Familie, Marie und Lena, haben wir uns dann Samstag morgens um 6 im Zentrum in einem Reisebus auf dem Weg zu den Schmetterlingen gemacht. Wir sind durch einen Wald nach oben gewandert.



Und was uns dort erwartet hat, ist kaum in Worte zu fassen...









Solch ein Naturwunder habe ich noch nie gesehen.

Danach sind wir dann nach Valle de Bravo gefahren. Ein Ort im Staat Mexiko, der vor allem bei den Einwohnern Mexiko-Citys als Ferienort beliebt ist.



Am nächsten Tag haben wir eine kleine Bootstour auf dem See San Miguel gemacht, der in mitten des Tales liegt. Wieder m Festland angekommen sind wir in ein Dörfchen gefahren, dass fast ausschließlich aus Verkaufsständen, vor allem aus Schuhen, besteht. Dort haben wir den restlichen Sonntag verbracht, bevor wir dann nachts wieder zurück nach Puebla gekommen sind.

Im Februar gibt es auch in Veracruz Karneval und ich hatte mit einer Freundin überlegt für ein Wochenende dort hinzufahren und es uns das Spektakel mal auf mexikanisch anzuschauen. Da wir aber nur einen Tag hatten und sich der Weg dann nicht gelohnt hätte, haben wir uns entschieden nach Huejotzingo, einem Nachbarort Pueblas zu fahren, der auch berühmt ist für seinen Karneval. In einem Straßenumzug spielen die Menschen den Bürgerkrieg nach, in den Franzosen, Türken und Mexikaner verwickelt waren. Die Mexikaner haben Masken auf und imitieren die Franzosen nach. Die sogenannten „Huehuets“, die mexikansichen Kämpfer, haben alle Pulvergewehre und veranstalten einen riesigen Lärm und Gestank damit. Sogar schon die Kinder hatten kleine Gewehre dabei.
Die Kostüme waren wirklich schön. Aber der Lärm war mit der Zeit recht anstrengend und auch die Pferde haben uns sehr leid getan.
Nachdem der Umzug dann nochmal von vorne angefangen hat, aus welchem Grund auch immer, haben wir uns dazu entschieden, heimzufahren.
Unser Resümee war letztendlich, dass es ganz interessant war diese Inszenierung zu sehen, wir es aber nicht unbedingt wiederholen würden, da es doch recht brutal zugeht.





Weil nun schon die Hälfte unseres Dienstes hier vorbei ist, hatten wir unser Zwischenseminar, bei dem wir alle Freiwilligen uns mit unserem Koordinator und seiner Frau für eine Woche getroffen haben, um über bisheriges und zukünftiges zu sprechen. Dazu sind wir für 5 Tage nach Metepec gefahren. Metepec ist heute ein kleines Dörfchen und bestand früher lediglich aus einer Textilfabrik und den Häusern der Arbeitern. Die Fabrik wurde in ein Ferienzentrum umgebaut.
Sonntags sind wir also alle gemeinsam angereist. Wir haben viel über unsere Erfahrungen hier in unseren Familien, aber vor allem in den Einrichtungen gesprochen und haben verschiedene Dynamiken gemacht und die ein oder andere Diskussionsrunde geführt.
Mich hat vor allem fasziniert, wie nah wir Freiwilligen uns stehen. Obwohl wir uns lediglich seit einem halben Jahr kennen. Die Atmosphäre war wirklich schön und so gab es einige sehr emotionale Momente. Donnerstags nachmittags sind wir dann auch schon wieder zurückgefahren, auch diese Woche verging wie im Flug.

Freitag abends hatte ich dann die spontane Idee zelten zu gehen und so bin ich mit zwei Freunden am Samstag Nachmittag nach Tlaxcala in den Wald gefahren, wo es einen sehr schönen Zeltplatz gibt, den wir für uns alleine hatten.
Das war wirklich mal schön in einem Wald zu sein, nach so langer Zeit pure Stadt. Vor allem für ein Dorfkind wie mich :D

Am nächsten Tag haben wir dann nach dem Frühstück noch kleine Pyramiden besichtigt und waren auf dem Heimweg noch Pizzaessen.









Das letzte Wochenende bin ich mit einem Freund , der aus Mexiko-Stadt kommt, aber in Puebla arbeitet, mit dem Bus nach Mexiko-Stadt gefahren. Dort haben wir bei ihm zu Hause erst einmal mit seiner Mama gefrühstückt und haben danach das berühmte Schloss, das„Castillo de Chapueltepec“ besichtigt, das ein schönes Geschichtsmuseum beherbergt. Danach sind wir nach Coyoacan gefahren und waren in dem „Cineteca national“, einem etwas alternativem Kino und haben einen polnischen Film mit spanischem Untertitel geschaut.

Am nächsten Tag haben wir dann Marie im Stadtzentrum getroffen und haben uns das Monument der Revolution angeschaut und danach in ein etwas abgelegenes Viertel gefahren und sind dort auf ein Jazzfestival gegangen, das an diesem Tag begonnen hat. Dort haben wir dann auch Rodrigo und Alex getroffen. Wir haben noch die letzte Band zu Ende gehört und haben uns dann alle gemeinsam mit dem Auto auf den Weg zum Flughafen gemacht, um Anni, abzuholen.
Dort am Flughafen war es wirklich ein seltsamens Gefühl, weil man sich noch zu gut daran erinnern konnte, wie man selbst, erst vor kurzem, wie es mir vorkam, ankam ohne zu wissen, was einen erwartet.
Seit letztem Sonntag habe ich nun also Besuch aus Deutschland und zeige meiner Freunin mein Leben in Mexiko und genießen zusammen unsere Zeit hier :)

Fans von Rotkraut mit Kartoffelbrei :D

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Mittwoch, 7. Januar 2015
Mexiko-Stadt, Weihnachten und Silvester am Strand
Am 30. November hatten wir eine große Kirmes in der Fundacion mit reichlich Essen, Tanzauftritt und einer großen Tombola, die ich wochenlang mit meiner Chefin vorbereitet hatte.
Danach ging es dann mit großen Schritten auf Weihnachten zu. Wir hatten viel zu tun in der Vorweihnachtszeit. An einem Tag wurden wir überracht von einer Gruppe, die sich "doctores sonrisa" (die Ärzte des Lächelns), sie haben Spiele für die Schüler aufgebaut, die Kinder durften Pinatas zerschlagen und für jedes Kind gab es ein Geschenk.



Die restlichen Tage habe mit den Schülern Weihnachtsbaumdeko gebastelt und die Microindustria weihnachtlich geschmückt.



Außerdem haben wir täglich geprobt für eine Weihnachtsauffühurnng, die von unserer Musiklehrerin geleitet wurde. Alle Schüler hatten eine Rolle, die Geschichte war eine bunte Mischung aus ganz verschiedenen Wihnachtsmärchen. Grinch, Jacky, der Halloweengeist, Santa Claus, Frosty, Engeln und Rentieren, alle wurden in dem Stück vereint. German wurde für den Grinch ausgewählt und hat sich natürlich tierisch darauf gefreut. Die Charaktere haben wirklich super zu den Schauspielern gepasst. So hatte unser Santa Claus und Frosty einen kugelrunden Bauch und eine tiefe Brummstimme und German konnte das Gesicht genauso verziehen und Grimassen schneiden wie das Grinch.
Die Eltern waren selbst verantwortlich für die Kostüme ihrer Kinder und so hat Silvia ihre Tante beaufrtragt das Kostüm für German zu nähen. Damit alles läuft am großen Tag der Aufführung, wurde das Stück täglich zweimal geprobt. Am 18. Dezember war dann der große Tag gekommen. Am morgen waren die Lehrer der Schule, meine Chefin Andrea und ich dann mit dem Dekorieren, Punsch kochen und Aufstuhlen beschäftigt.
Um 5 sind dann alle Kinder, Schüler der Micro und ihre Familien gekommen.
Und die Aufführung war wirklich schön!





Danach gab es noch Früchtepunsch für alle und Andrea und ich haben noch als Abschlussessen der Microindutsria mit Tacos vorbereitet.



Einige Eltern, bzw. Geschwister sind noch geblieben, die Koordinatorin Yuli und unsere Putzfrau Doña Ale, mit der ich mich sehr gut verstehe und von der ich ständig zum Essen eingeladen werde.
Um halb 11 bin ich dann schließlich heimgekommen, total erschöpft, aber sehr zufrieden.
Am nächsten Morgen war ich zum Weihnachtsfrühstück mit meinen Kollegen aus der Fundacion in einem Hotel eingeladen.



Danach habe ich mich mit Melanie und Marie getroffen, um die restlichen Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Für German habe ich einen neuen Rucksack für die Fundacion gekauft und eine Körpercreme und für Silvia ein Notizbuch, in das ich später alle Rezepte übersetzt habe, die ich bisher gekocht habe.
Am 20., Samstag morgens habe ich mich mit Melanie und Marie auf den Weg gemacht Mexiko-Stadt (DF) zu besichtigen. Nur circa 2 Stunden von Puebla braucht man mit dem Bus. Am Busbahnhof in DF haben wir uns dann mit Melanies Freund Eder und Lukas, ein Freiwilliger aus Toluca getroffen.
Nachdem wir unser Hostel gefunden und unser Gepäck dort abgestellt haben, sind wir ins nahegelegene Anthropolgie-Museum gelaufen. Da das Museum so riesig und umfangreich ist, haben wir dort den ganzen Nachmittag verbracht und sind danach Essen gegangen.





Lukas hat sich danach von uns verabschiedet und ist wieder nach Toluca zurück.
Abends wurden wir von Eders Cousin mit dem Auto abgeholt und sind in eine Bar gefahren, in der wir dann noch einen Freund und einen anderen Cousin getroffen haben. Anschließend sind wir noch in eine Salsa-Bar mit live-Musik und haben getanzt.
Da ich und Marie es gewöhnt sind hier ohne Rollläden zu schlafen, wachen wir meist von selbst sehr früh auf. Da unser Hostelzimmer aber keine Fenster hatte, haben wir friedlich weiter und weiter geschlafen und sind nachdem wir alle endlich wach waren, dann erst ziemlich spät losgekommen. Wir sind mit der Metro in das etwas außerhalb gelegenes Viertel Coyoacán gefahren, dort erst einmal „Früh“stücken und danach in das berühmte Frida Kahlo Museum.
Frida Kahlo war mit dem berühmten mexikanischen Maler Diego Rivera verheiratet. Sie hat etliche tragische Schicksalsschläge erlitten, hatte lebenslang mit den Folgen ihrer Kinderlähmung zu kämpfen und hatte einen schweren Verkehrsunfall, nach dem sie unfähig war Kinder zu bekommen.
Ihre Höhen, bzw. vor allem ihre Tiefen hat sie durch Selbstporträts zum Ausdruck gebracht, die heute in ihrem Geburtshaus in Coyoacán, das nun als Museum dient, ausgestellt sind.
Ein wirklich sehr schönes, farbenfrohes Haus, hat sich gelohnt das anzuschauen.
Nach dem Museum hat sich Melanie nicht gut gefühlt und ist daher schon eimal mit Eder zurück ins Hostel gefahren. Marie und ich haben uns dann nochmal mit Eders Cousins und Schwester getroffen und sind über einen riesigen Kunsthandwerkermarkt gelaufen.
Am nächsten Tag konnte uns Eder nicht mehr begleiten, da sein Onkel über Nacht ganz plötzlich an einem Schlaganfall gestorben ist. Eder ist dann zu seiner Familie und wir drei sind zum riesigen Zócalo. Zur Weihnachtszeit gibt es dort immer eine Eislaufbahn, Eisrutsche und einige Attraktionen, aber da schon so knapp vor Weihnachten war, war der komplette Zócalo und die Innenstadt drumherum überfüllt und man wurde von den Menschenmassen mitgetragen. Da haben wir zum ersten Mal wirklich die Dimensionen einer 20 Millionen Stadt gespürt...
Um 4 haben wir dann einen Bus zurück nach Puebla genommen, nach drei Tagen Großstadt war ich dann froh wieder im vertrauten Puebla zu sein, das trotz seiner Größe, die Atmosphäre einer Kleinstadt hat.

Am 23. abends habe ich mich mit ein paar Freunden am Zócalo in Puebla getroffen, um den mexikanischen „Weihnachtsmarkt“, der aber eher enttäuschend war.



So haben wir uns dann zu Jonathan nach Hause und seinen Vorrat an deutschem Weihnachtsgebäck aufgegessen.
Am 24. habe ich mittags dann mit meinen Lieben in Deutschland geskypt, um wenigstens ein kleines bisschen am gewohnten Weihnachtsfest teilzunehmen. Ein wirklich seltsames Gefühl alle versammelt zu sehen, während man selbst so weit weg ist.
Um 6 Uhr abends bin ich dann gemeinsam mit Silvia und German in die Kirche, die ziemlich ähnlich wie eine deutsche Weihnachtsmesse ist. Am Ende haben sich alle um den Pfarrer geschart und wurden mit Weihwasser gesegnet und danach haben alle eine Puppe in einem Körbchen geküsst, das das Christuskind symbolisieren soll.
Nach der Messe sind wir dann in das Haus von der Tante von Silvia, nur zwei Straßen weiter. Dort hat sich schon die ganze Familie versammelt und ich habe das erste Mal den Eindruck von mexikanischer Großfamilie bekommen. Unzählige Menschen haben sich im Innenhof und im Wohnzimmer versammelt, das über und über mit Weihnachtsdeko geschmückt und mit Lichtern behangen war. Wir haben alle Cappies mit den Buchstaben SF bekommen, eine Abkürzung für „somos una familia“ (wir sind eine Familie) und sind dann alle gemeinsam mit Liedtexten und Taschenlampen ausgerüstet auf die Straße und haben einen kleinen Umzug veranstaltet, angeführt von dem Christuskind im Körbchen. Das wurde dann zurück in die Grippe getragen und wir haben das Lied gewechselt. Jetzt mussten wir alle vor dem Tor zum Innenhof warten und um Einlass bitten. Das ist ein Spiel, um die Piñatas zerschlagen zu dürfen. Quer über die Straße haben die Kinder dann die Piñatas zerschlagen und wir haben das berühmte Piñata-Lied gesungen. Man darf so lange versuchen die Piñata zu zerschlagen bis das Lied zu Ende ist. Dann ist der Nächste an der Reihe.



Plötzlich ist dann ein Oldtimer-Kapriole angefahren und der Grinch ist ausgestiegen und hat die Kinder geärgert. Nachdem wir ihn endlich verscheucht hatten, kam dann Señora Santa Claus auf einem Schlitten gezogen von Rentieren.



Nachdem die Kinder dann lang genug nach Santa Claus gerufen haben kam er dann endlich auf einem großen Pick-up mit vielen Helferelfen auf seinem Anhänger. Und gleich darauf noch ein Weihnachtszug mit Waggons.



Gemeinsam mit German bin ich dann in den Zug eingestiegen und wir sind durch die Straßen getuckert, während die Elfen nebenher gesprungen sind und Geschenke an die Kinder verteilt hat, die aus ihren Wohnungen gekommen sind.



Als wir wieder am Haus angekommen waren, wurden gleich rote Luftballons verteilt und Zettelchen auf die jeder seine Wünsche an Santa schreiben durfte, die wir dann zusammen steigen gelassen haben.
Eine riesengroße, actionreiche Feier mit gewaltigem Aufwand und alles – von Santa Claus, Weihnachtszug und Luftballon- einzig von der Tante organisiert und jedes Kostüm genäht.



Im Haus hat dann jedes Familienmitglied, sogar ich, noch ein Geschenk von der Tante bekommen und wir haben mit Apfelwein angestoßen.
Um 12 nachts sind wir schließlich in das Haus von Rebe, der Schwester meiner Mama, die ebenfalls nur 5 Gehminuten wegwohnt, und haben dort dann nur noch mit einem Teil der Familie, aber bestimmt immer noch 40 Personen zu „Abend“gegessen.



Nachts um 3 waren wir wieder zu Hause angekommen, ich habe Silvia und German noch ihre Geschenke überreicht; sie haben sich sehr gefreut.
German und ich haben noch Kekse und ein Glas Wasser für Santa vorbereitet und unsere Stiefel unter den Baum gestellt und sind dann schnell ins Bett.



Um 6 Uhr morgens hat es dann schon an meiner Tür geklopft und German hat mir ganz aufgeregt verkündet, dass Santa da war, alle Kekse gegessen hat und Geschenke gebracht hat :D
Ich habe Hausschuhe, einen Plüsch-schneemann und ein Fußkettchen bekommen und habe mich riesig gefreut :)
Danach sind wir dann alle nochmal zurück ins Bettchen.
Hier musste ich wirklich feststellen, dass ich die deutsche Art von Bescherung am Abend vorziehe, einfach aus Gründen der Bequemlichkeit.
Am nächsten Tag habe ich den kompletten Vormittag und Mittag meine Wäsche gewaschen, hier meine meist gehassten Aktivitäten, da es einfach Stunden dauert und die Socken danach noch genauso dreckig wie vorher sind...
Nachmittags waren wir zum Resteessen bei Rebe eingeladen.
Am 26. morgens habe ich mich mit Melanie zum Joggen verabredet und nachmittags haben wir uns bei ihr zu Hause noch mit Marie getroffen und wir haben Glühwein gekocht und Apfestrudel mit Vanillepudding gekocht. Abends ist noch eine Freundin und ihr Freund gekommen und wir haben eine kleine Weihnachtsfeier gemacht.
Melanies Gastbruder hat uns nachts heimgefahren und ich habe noch meine Sachen gepackt, da wir für den nächsten Tag für 9 Tage in den Urlaub fahren würden.
Wir Freiwilligen haben gemeinsam eine Reise nach Oaxaca geplant; zwei Tage Oaxaca de Juárez, Hauptstadt vom Staat Oaxaca und von dort aus nach Puerto Escondido, das an der Südwestküste Mexikos liegt.
Am Morgen haben wir – 9 Freiwillige und Lalo, der mexikanischer Freund von Hanna- uns dann alle am Busbahnhof getroffen. 4 Stunden hat die Fahrt nach Oaxaca gedauert. Und die Satdt ist wirklich sehr sehenswert! Die Häuser sind alle ziemlich niedrig und daher hat man Blick auf das angrenzende Gebirge und das Umland. Außerhalb vom schönen Stadtzentrum soll es in der Stadt allerdings nicht allzu viel zu sehen geben. Trotzdem lebt die Wirtschaft hier fast ausschließlich vom Tourismus.
Wir hatten ein 10er Hostelzimmer gebucht, direkt im Herzen der Stadt. Am Tag unserer Ankunft haben wir also die Innenstadt besichtigt, sind auf dem Markt essen gegangen. Überall werden typische „Chocolate oaxaqueño“, bunt bemalte Fantasie-Holzschnittfiguren und unzählige andere Souvenirs und ortstypische Delikatessen auf kleinen Märkten angeboten.






Abends haben wir schließlich auf dem Dach unseres Hostels den Tag ausklingen lassen.
Am nächsten Tag haben wir uns dann in zwei Gruppen aufgeteilt, da die eine Hälfte gerne die prähistorische Stadt Monte Alban mit dem Onkel von Melanies Freund Eder besichtigen wollte und die andere Hälfte gerne „Hierve el Agua“ Quellen mitten in den Bergen, die man mit einer Tour besichtigen konnte.
Ich hatte gehört, dass die Quellen super schön sein sollen und habe mich dann dafür entschieden.
Zusammen mit Marie, Sara und Lukas haben wir eine Tour gebucht, mit der man „El Tule“- den dicksten Baum der Welt- „Mitla“-präkolumbische Bauten- eine Mezcal-Herstellungsstätte, ein Kunsthandwerkszentrum für Teppiche und „Hierve el Agua“ besichtigt.


El Tule

die Wolle wird mit Tierchen und Früchten gefärbt



Mitla

Aber der krönende Abschluss war letztendlich das von Bergen umgebene „Hierve el Agua“. Zwar war es schon ziemlich kalt, da die Sonne gerade am Untergehen war, dafür hatten wir aber ein einzigartiges Panorama, was mich stark an die Landschaft von „der Hobbit“ erinnert hat.


Hierve el agua







Abends haben wir uns wieder mit den anderen im Hostel getroffen und sind gemeinsam an den Zócalo einen Kaffee trinken.
Am nächsten Tag sind wir dann los an den Busbahnhof, um unsere Reise nach Puerto Escondido fortzusetzen. 11 Stunden Busfahrt standen uns bevor. Die Landschaft war wunderschön, mit Kakteen überseht und ab und an ein Fluss und je näher wir uns der Küste genähert haben, desto grüner wurde es. Aber leider bestand die Strecke fast nur aus Serpentinen, weshalb einige von uns schon vorher Tabletten gegen Übelkeit genommen hatten.
Um halb 9 sind wir dann schließlich angekommen, mit dem Taxi sind wir dann zu unserer Unterkunft gefahren, das direkt gegenüber vom Meer war. Wir hatten Zelte gebucht, da es nicht leicht war recht kurzfristig noch Zimmer für 10 Personen finden. Aber wie es sich herausgestellt hat, war unsere Unterkunft einfach wie geschaffen für uns. Wir waren umgeben von Hippies, in der offenen Küche arbeiteten nur Männer in Badehosen mit Dreadlocks und alle waren sehr freundlich und relaxed. Wir hatten den perfekten Ort um Urlaub zu machen gefunden :)





hungrig haben wir uns in den nächsten Tacoladen gesetzt, wo ich die bisher besten Quesadillas (Tortillas gefüllt mit Käse) gegessen haben.
Für den nächsten Tag hatten wir um 11 einen Surfkurs gebucht, schon morgens von der Hitze im Zelt aufgewacht, haben wir in unserem Hippiehostel gefrühstückt und sind dann einmal ums Haus zur Surfschule gelaufen. Dort haben wir kurze Instruktionen zum Paddeln und Stehen auf dem Board bekommen und schon gings ab ins Meer. Unsre Surflehrer haben uns immer abwechselnd in die Wellen geschickt und und zugerufen, wann wir aufstehen sollen. Und es hat erstaunlich gut geklappt. Wir alle konnten uns gut auf dem Board halten, je nach Welle mal besser, mal schlechter, aber auf jeden Fall hat es uns allen viel Spaß gemacht.
Mittags haben wir dann einfach nur Sonne, Strand und Meer genossen und sind erst heim als alle einen heftigen Sonnenbrand hatten :D



Abends haben wir Spaghetti mit Tomatensoße gekocht und anlässlich Maries Geburtstag Rotwein und eine Überraschungsgeburtstagstorte gekauft.

Am nächsten Morgen sind wir schon um 5 Uhr morgens aufgestanden, da wir nach Mazunte wollten, um dort eine Bootstour zu machen, um Wale und Delfine zu sehen.
Also haben wir uns alle zum Aufstehen gequält und sind mit dem Bus ca. eine Stunde nach Mazunte gefahren. Dort hat uns dann der Führer von den Touren erklärt er hätte kein Platz mehr für 10 Personen für die Tour, erst wieder um 11. Also haben wir uns einfach an den Strand gelegt und noch ein Weilchen geschlafen. Um 11 gings dann los. Die erste Attraktion war ein großer Stein auf dem sich die Vögel niederlassen und der ganz weiß von ihrem Kot ist.



Weiter draußen auf dem Meer ist einer der Führer ganz plötzlich vom Boot gesprungen und mit der Riesenschildkröte „Charlotta“ in seinen Armen wieder aufgetaucht.



An einer anderen Stelle im Meer waren wir auf einmal von unzähligen Delfinen umgeben und alle 2 Minuten ist ein Wal aufgetaucht.
Der Führer meinte, dass wir Glück hatten, weil am Morgen nur Delfine und keine Wale zu sehen waren.
Der Anblick war einzigartig! Eine wirklich tolle Erfahrung.
Schließlich durften wir noch ein bisschen Schnorcheln an einer Stelle, an der das Wasser türkis war. Einige bunten und exotischen Fische waren zu sehen, jedoch war es größtenteils nur sandig und steinig und nicht allzu viel zu entdecken.



Auf dem Weg dorthin haben wir noch Rochen gesehen, die aus dem Wasser hüpfen, um besser nach Fischen jagen zu können.
Nach unserer Tour sind wir essen gegangen und den Rest vom Tag haben wir am Strand von Mazunte genossen.
Wieder in unsere Hippiestraße angekommen, sind wir anlässlich Silvester Pizza essen gegangen und danach an den Strand nach Puerto ins Zentrum.



Dort haben wir dann mit Cocktails und einem spontanen Tanz-Battle, um den verrücktesten Tanz, Silvester gefeiert.

Für den nächsten Tag hatten wir mittags einen weiteren Surfkurs gebucht. Abends haben wir Curryreis mit frischer Kokosmilch und Gemüse gekocht.



Auch am nächsten Tag sind wir nach dem Baden auf den Markt in die Innenstadt und haben Früchte gekauft. Als wir wieder angekommen waren, sind wir schnell auf einen Felsen im Meer geklettert und haben den Sonnenuntergang von da aus genossen. Eines meiner Highlights von unserem Urlaub :)







Abends sind wir zum Essen in eine Thaibar, direkt neben unserem Hostel, gegangen.
Gemeinsam mit Melanie und Theresa sind wir am Strand entlang an den Hafen von Puerto Escondido gelaufen und haben uns den Hafen und ein bisschen die Hafenstraße angeschaut. Allzuviel gab es dort nicht zu sehen, wir haben aber festgestellt wie glücklich wir uns schätzen können, dass wir keine Unterkunft mitten im Stadtzentrum und am Haupstrand hatten, da es bei uns viel ruhiger und verlassener war. Da das schon der letzte Abend war, den wir alle gemeinsam verbringen würden, haben wir in unserem Hostel gemütlich gegessen. Theresa und Lena sind schließlich abends mit dem Bus zurück nach Puebla gefahren.
Am nächsten Morgen sind dann auch Hanna, Lalo und Jonathan zurückgefahren.
Melanie, Lukas, Sara, Marie und ich hatten das Glück noch den kompletten Tag am Strand genießen zu können und haben den ganzen Tag auch nichts anderes getan, als Meer, Sonne und Strand.



Abends haben wir uns dann noch etwas zu Essen gekauft und den letzten Sonnenuntergang am Meer genossen.
Um 9 abends ging dann auch unser Bus und auch wir mussten uns schließlich verabschieden vom schönen Puerto.
Nach der Nachtfahrt von Puerto nach Oaxaca-Stadt hatten wir dort noch 3 Stunden Aufenthalt. Sind noch frühstücken gegangen und schließlich ist Lukas dann mit dem Bus weiter nach Mexiko-Stadt und wir vier Mädels nach Puebla.
Leider hatten wir uns für den billigsten Bus entschieden, sodass wir noch etlich Stops auf dem Weg gemacht haben und erst nach 6 weiteren Stunden Fahrt endlich in Puebla angekommen sind.
Etwas frustirert durch das kalte Wetter und der Tatsache das mein Urlaub nun schon vorbei war, wurde meine Laune durch den herzlichen Empfang von meiner Familie wieder aufgehellt. Meine mexikanische Mama hat mich empfangen mit den Worten: „hola negrita“ :D ich glaube jetzt falle ich wirklich nicht mehr auf unter den Mexikanern :D
Gestern Abend, 5. Januar haben wir dann wieder unsere Schuhe unter den Baum gestellt und drei Gläser Wasser und Kekse vorbereitet.
Und heute morgen um halb 6 hat es dann schon ganz aufgeregt an meiner Tür geklopft, weil German mir mitteilen musste, dass die Heiligen Drei Könige da waren und Geschenke gebracht haben.
Ich habe einen Bilderrahmen und eine warme Leggins bekommen, habe mich sehr gefreut, weil ich damit natürlich nicht gerechnet habe.
Heute abend haben wir gemütlich Kaffee getrunken und den „Rosca“ einen Hefekranz, in dem kleine Jesuskindchen aus Plastik eingebacken wurden. Derjenige der sich ein Stück mit einer Puppe abschneidet muss am 2. Februar ein Tamales und Atole ausgeben. German hatte zwei und ich hatte auch eine Puppe in meinem Stück :D

Morgen ist nun mein erster Tag in der Fundacion im neuen Jahr. Ein bisschen traurig, dass meine Ferien schon um sind, freue ich mich aber auch meine Schüler wieder zu sehen und bin gespannt auf die vielen Geschichten, die sie ganz gewiss zu erzählen haben.

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Samstag, 22. November 2014
Cuetzalan


Wie ich schon erzählt habe, war ich letztes Wochenende inklusive Montag in Cuetzalan. Donnerstag Abend haben Melanie, Marie und ich uns dann schon mit unserem ganzen Gepäck in der Stadt getroffen und sind lecker Pizza essen gegangen.
Da Jonathan mitten in der Stadt wohnt, haben wir uns einfach kurzerhand selbst eingeladen bei ihm zu übernachten, sodass wir am nächsten Tag nicht so einen langen Weg zum Busbahnhof haben.
Um 7:40 Uhr ist unser Bus schließlich losgefahren – dreieinhalb Stunden waren wir unterwegs.
Endlich angekommen, haben wir unsere Hütte bezogen, die wir uns im Vorhinein gemietet haben. Mitten im Grünen, umgeben von Bananenstauden, Palmen und Kühen. Wirklich schön!


An das Wetter, bzw. die Luft und die Kälte dort mussten wir uns aber erst noch gewöhnen; da die Luftfeuchtigkeit dort über 90% beträgt, fühlt es sich an wie ein andauernder Nieselregen, was „Chipi chipi“ genannt wird. Dazu gibt es noch Nebel, der sich abends so verdichtet, dass man die Straße vor sich kaum noch erkennen kann. (Was den Taxifahrern gar nichts auszumachen scheint, genauso wenig wie die scharfen Kurven...)



Nachdem wir dann das Gepäck losgeworden waren, sind wir wieder zurück in die Innenstadt und haben uns den „Zocalo“ (Mittelpunkt jeder mexikanischen Stadt) angeschaut und haben eine Abenteuertour für den nächsten Tag gebucht, sodass wir auch die versteckten Wasserfälle und Grotten besichtigen können.
Zu den naheliegenden Wasserfällen, „Las Brisas“, sind wir gelaufen, nachdem wir uns ein bisschen verlaufen und von einer netten Einheimischen begleitet wurden.







Am nächsten Tag haben wir uns morgens mit dem Führer und noch zwei Amerikanern, die auch in Puebla wohnen getroffen. Mit einem Pick-Up sind wir in ein kleines Dorf gefahren, wo wir Schwimmweste, Helm und Stock bekommen haben und dann gings auch schon los. -Mitten durch den Dschungel- ohne richtigen Weg. Irgendwann sind wir an der Grotte angekommen, die wir dann nur noch mit Schuhen, Bikini, Helm und Lampe erkundet haben. Die Grotte war wie eine Mischung aus Tropfsteinhöhle und Teich. In einer kleinen, niedrigen Höhle im Inneren haben wir uns noch eine Schlammschlacht geliefert. Ein bisschen kalt zwar, da wir im Wasser bis zur Brust standen, teilweise auch schwimmen mussten, aber wirklich ein richtig tolles Erlebnis.
Komplett voller Schlamm sind wir dann weiter zu Wasserfällen gelaufen und zu einem Canyon, in dem wir schwimmen konnten. Wieder sauber und ziemlich frierend haben wir uns ganz schnell auf den Rückweg gemacht und als wir wieder oben angekommen sind, war niemandem mehr kalt.
Wir hatten leider keine Zeit uns umzuziehen, da wir nur 2 Minuten Zeit hatten bis unser Bus zurück in die Stadt fahren würde, so haben wir uns dann zu dritt auf den Beifahrersitz gekuschelt und nach 5 Stunden Abenteuer gemerkt wie hungrig wir doch sind...
In der Stadt haben Marie und ich uns erst einmal neue Schuhe gekauft, da unsere nach dem Trip natürlich total durchnässt und voller Matsch waren.



Gleich danach sind wir schnell in unsere Hütte zurück, um unser Bedürfnis nach warmer, langer Dusche zu stillen.
Wieder etwas aufgewärmt, haben wir uns nochmals auf den Weg in die Stadt gemacht, weil wir uns mit drei weiteren Freiwilligen und einem Mexikaner in der Stadt treffen wollten, die am Mittag in Cuetzalan angekommen sind. Wir sind gemeinsam essen gegangen und haben auf dem Vorhof von dem Restaurant ein weiteres Mal die „voladores“ bestaunen können (die Männer, die um einen Pfahl kreisen, mit einem Seil an dem Fuß).

Am Sonntag Morgen hatten wir ganz überraschend Sonnenschein und haben dann alle auf der Terrasse von dem Besitzer der Hütten gefrühstückt.


Im Hintergrund sieht man unsere Hütte

Sonntags ist in Cuetzalan immer großer Markt, den wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollten. Es gab natürlich ganz viel Essen, Früchte, Fisch, Fleisch, Lederwaren und vor allem auch Kaffee, da gerade Hauptsaison vom Kaffee ist.





 


Kaffeepflanze

Dort kleiden sich noch viele Leute traditionell mit ihren weißen Trachten, die Frauen haben alle lange Haare, die sie geflochten und zu einer Frisur gedreht haben und die Männer tragen weiße Sombreros. Viele laufen auch barfuß.
Cuetzalan ist auch einer der wenigen Orte in Mexiko, wo die Bevölkerung noch Nahuatl spricht -die Sprache von den Azteken, die heute schon als ausgestorben gilt, von der es aber noch Dialekt-Varianten gibt.

Nachdem wir Ewigkeiten über den Markt geschlendert sind, haben wir uns dann von den anderen vier getrennt, da sie die Abenteuertour machen wollten und wir die Pyramiden von Yohualichan, nur eine viertel Stunde von Cuetzalan entfernt, besichtigen wollten.

Total erschöpft von den vielen Menschen auf dem Markt, haben Melanie, Marie und ich dann eher eine Besichtigung im Sitzen gemacht und haben uns viel Zeit gelassen.





Den Abend haben wir dann alle gemeinsam in unserer Hütte verbracht...
Am nächsten Tag sind wir dann in der Innenstadt ausgiebig frühstücken gegangen und um 1 ging dann auch schon der Bus zurück nach Puebla.
Direkt vom Busbahnhof gings dann weiter mit dem Bus nach Cholula in das Haus von unserem Koordinator, da wir auf der 15. Geburtstagsfeier von seiner Tochter eingeladen waren. Der 15. Geburtstage eines Mächens -die "Quinceañera"- ist in Mexiko eine ganz besondere Feier, da das Mädchen ab da an nicht mehr als Kind gilt.
Die große Feier mit Familie und Zeremonie war aber bereits eine Woche zuvor, sodass wir nur noch ein bisschen gemütlich zusammengesessen sind, Lampions versucht haben steigen zu lassen und eine kleine Schaumschlacht gemacht haben.
Nachts bin ich dann mit all meinem Gepäck, total erschöpft, aber mit vielen neuen Erlebnissen und Eindrücken heim gekommen und nur noch wie ein Stein ins Bett gefallen...

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